Aktivierung von Immuneffektorzellen gegen Bauchspeicheldrüsenkrebs

Verantwortliche Personen:
AG Beilhack und Wajant - Medizinische Klinik und Poliklinik II, Universitätsklinikum Würzburg und Zentrum für Experimentelle Molekulare Medizin, Universität Würzburg

Dieses Projekt wurde 2023 von der Stiftung "Forschung hilft" mit 17.500 Euro gefördert.

 

Team

 

Das Team von Prof. Dr. Dr. med. Andreas Beilhack untersucht, wie körpereigene Immunabwehrmechanismen gegen Krebs aktiviert werden können. Hierfür arbeitet die Forschergruppe über traditionelle Fachgrenzen hinaus und setzt optische Bildgebungsmethoden, in vivo und in vitro Modelle ein. Gemeinsam mit der Gruppe von Prof. Dr. rer. nat. Harald Wajant setzt sich das interdisziplinäre Team aus erfahrenen Biologen, Molekularbiologen, Biochemikern, Bioinformatikern, technischen Assistenten und Klinikern zusammen.

Motivation und Innovation

 

Krebszellen nutzen molekulare Tarnung und Täuschung, um dem Immunsystem zu entkommen. Unsere Forschung setzt daher auf die gezielte Mobilisierung der körpereigenen Abwehrkräfte gegen Krebs.

Welche Ziele verfolgt das Projekt?

 

Das Immunsystem zu aktivieren ist ein attraktiver Ansatz in der Krebstherapie, da das Immunsystem Krebszellen angreifen und ausschalten kann. So zeigt die Immuncheckpoint-Therapie bereits große Erfolge, bei der Proteine auf der Oberfläche von Krebszellen blockiert werden, die das Immunsystem ausbremsen. Durch Hemmung dieser Immuncheckpoint-Proteine können Krebszellen besser bekämpft werden. Trotz großer klinischer Erfolge der Immuncheckpoint-Therapie wirken diese jedoch nicht bei allen Patienten. Ein möglicher Grund dafür ist, dass es meist auch notwendig ist, das Immunsystem zusätzlich zu aktivieren. Hierfür wollen wir in unserem Projekt neu entwickelte Immunaktivator-Moleküle untersuchen, welche gezielt das Immunsystem gegen Bauchspeicheldrüsenkrebs aktivieren, ohne dass systemische Nebenwirkungen auftreten. Darum fokussieren wir unsere Forschung darauf, die körpereigene Immunantwort gezielt gegen Krebszellen zur vollen Entfaltung zu bringen.

Ansatz des Forschungsprojektes

 

Krebszellen können deshalb im Körper überleben, weil sie das Immunsystem inaktivieren. So können Antigen-präsentierende Zellen nicht mehr Immuneffektorzellen alarmieren oder T-Zellen und NK-Zellen Krebszellen zerstören, weil diese durch den Tumor in einen molekularen Winterschlaf versetzt werden. Durch intensive Forschung der letzten Jahre ist es gelungen, wichtige Stellschrauben der Immunaktivierung zu entdecken. Bisher gelang aber nur eine systemische Aktivierung dieser Immunaktivatormoleküle, mit nicht tolerierbaren – oftmals lebensbedrohlichen – Nebenwirkungen. In diesem Projekt wollen wir neue Lösungsansätze finden, um tumorselektive Immunaktivatormoleküle zu testen, die das Immunsystem gegen Bauchspeicheldrüsenkrebs aktivieren, ohne systemische Nebenwirkungen zu verursachen.

Welche Krebserkrankung soll behandelt werden?

 

Im Fokus dieses Projekts steht Bauchspeicheldrüsenkrebs. Es handelt sich hier um eine äußerst aggressive Form von Krebs mit einer hohen Sterblichkeitsrate. Nur etwa 10% der Patienten überleben die ersten fünf Jahre nach der Diagnose. Daher gibt es einen dringenden Bedarf an neuen Behandlungen, um das Überleben und die Lebensqualität von Patienten zu verbessern. Wir sehen eine effiziente und selektive Aktivierung des Immunsystems als Schlüssel zum Erfolg.

Warum soll das Forschungsprojekt unterstützt werden?

 

Bisher ist es noch nicht gelungen, durch Immuncheckpoint-Therapie die Behandlung von Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs wesentlich zu verbessern. Aus unserer Sicht reicht es für diese aggressive Krebserkrankung nicht aus, nur die Blockade des Immunsystems durch Krebs aufzuheben. Vielmehr ist es notwendig, zusätzlich eine gezielte Immunantwort gegen den Tumor auszulösen. Mit unseren neuen Immunaktivatormolekülen wollen wir dieses Ziel erreichen und deren Effizienz experimentell im Forschungslabor untersuchen.

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